SPD-Landratskandidat Karsten Krug sprach mit Geschäftsführer Johannes Steigleder von der Purzel gGmbH

Neue Wege bei der Betreuung

Fürth. So viel Flexibilität wie möglich, so viel Einheitlichkeit wie nötig bei der Schulkindbetreuung: Das ist für SPD-Landratskandidat Karsten Krug die Maxime, wie er sie beim Gespräch mit Geschäftsführer Johannes Steigleder von der Purzel gGmbH formulierte. Krug geht es hierbei um die Einbindung der betroffenen und erfahrenen Akteure im Kreis.

Hinter Purzel verbirgt sich ein pädagogisches Verbundsystem mit Sitz in Fürth mit inzwischen 200 Beschäftigten. Das Tätigkeitsspektrum umfasst (teil)stationäre und ambulante Betreuung von Kindern und Jugendlichen sowie das Angebot an Schulen im Kreis Bergstraße. Die gemeinnützige Institution gibt es bereits seit 65 Jahren.

Um eine enge Verzahnung zu ermöglichen, wurden alle Purzel-Angebote zu einem Verbundsystem zusammengefasst, erläuterte Steigleder dem Landratskandidaten. Während der Corona-Pandemie wurden die Beschäftigten in der Schulkindbetreuung nicht in Kurzarbeit geschickt, um kurzfristig auf eine Veränderung der Betreuungssituation reagieren zu können. „Das war mit Blick auf die Finanzierung ein Drahtseilakt“, betonte der Geschäftsführer.

Die sich tägliche verändernde Lage erforderte es, ständig neu zu planen. „Purzel wäre während der Schulschließung jederzeit von einem Tag auf den nächsten einsatzbereit gewesen“, schilderte Steigleder. Er hofft jetzt auf eine langsame Normalisierung, um wieder in einen normalen, planbaren Geschäftsalltag übergehen zu können. Denn das vergangene halbe Jahr kostete die gGmbH viel Geld.

Eine stärkere Verzahnung mit dem Kreis Bergstraße als Schulträger steht auf der Wunschliste des Geschäftsführers, antwortete er auf eine Frage von Krug. Eine stärkere Einbindung in Diskussions- und Entscheidungsprozesse wäre sinnvoll. Steigleder war sich mit dem Landratskandidaten einig, dass ein engerer Austausch über Ge- und Ausgestaltung der Betreuungsangebote mit Blick auf die Planung von Vorteil ist.

Um für die Eltern mehr Klarheit zu schaffen, möchte Krug aus den verschiedenen Betreuungsangeboten im Kreis eine Vereinheitlichung ohne Verlust auf Flexibiltät und Qualität initiieren. Gleichzeitig sandte der SPD-Landratskandidat aber auch ein klares Signal an die Erziehungsberechtigten. Auf ihre Belange soll möglichst individuell Rücksicht genommen werden. Flexibilität bei Betreuungszeiten und Abläufen stehen ganz oben, wie er bereits aus mehreren Gesprächen mit Eltern und Trägern erfahren konnte. „Keine starren Vorgaben“, heißt Krugs Agenda. Es geht darum zu schauen, „was an den einzelnen Schulen konkret gebraucht wird“.

Denn im Gespräch wurde deutlich, dass die Bedarfe im Ried, an der Bergstraße und im Odenwald durchaus unterschiedlich sind. Außerdem müssen Eltern heutzutage auf ihrer Arbeit immer flexibler sein – deshalb sind sie darauf angewiesen, dass dies auch bei der Betreuung ihrer Kinder der Fall ist. „Wir wollen alles so transparent wie möglich machen“, lautete sein Wunsch. Deshalb sollen die Erziehungsberechtigten mit ins Boot geholt werden, um auf ihre Bedürfnisse eingehen zu können. Damit verbunden soll auch ein kreisweit einheitliches Gebührenmodell für die Eltern sein, so Krug.

Das Gesamtkonzept soll mit allen Beteiligten, Träger, Eltern, Fördervereine und Schulen, gemeinsam entwickelt werden. Der Gründung einer Gesellschaft für die Umsetzung und Abwicklung der Schulkindbetreuung im Kreis steht der SPD-Landratskandidat sehr positiv gegenüber. Diese soll auch mit eigenem Personal in den Schulen arbeiten können, wo keine Träger vorhanden sind oder unterstützen werden müssen.  Andere Kreise wie Darmstadt-Dieburg und Hochtaunus dienen im hierfür als Vorbild.

„Ich will wissen, wo der Schuh drückt und alles aus erster Hand erfahren“, meinte der Kreis-Finanzdezernent. Der Austausch mit den Fachleuten in ihrem Bereich wie in diesem Fall Steigleder schätzt Krug sehr, geben sie ihm doch die Möglichkeit, wertvolle Einblicke zu bekommen. „Das liegt mir sehr am Herzen.“

Info: www.purzel.de