Landratskandidat Karsten Krug vor Ort: Bäckerei Rauen will statt aufwändiger Umstellung Steuerersparnis an Institutionen und Vereinen aus der Region spenden

Mehrwertsteuer-Senkung für den guten Zweck

Heppenheim. Beim Besuch der Bäckerei Rauen in Heppenheim informierte sich Kreis-Finanzdezernent Karsten Krug über die aktuelle Situation vor Ort. Hans-Peter Rauen, Inhaber des 1928 gegründeten Familienbetriebs mit inzwischen 18 Filialen an der Bergstraße und im Odenwald, stammt aus Bensheim. Er erweiterte – zuerst mit der Übernahme der Firma Löffler 2015 – in den zurückliegenden Jahren seinen bisherigen Betrieb stetig.

Aktuell beschäftigt die Firma knapp 200 Mitarbeiter in der Region um Heppenheim und Bensheim, erfuhr der SPD-Landratskandidat im Kreis Bergstraße. Von Griesheim im Norden bis Weinheim im Süden, von Lorsch im Westen bis Fürth im Osten streckt sich das Filialnetz. Der Betriebsübergang in jüngere Hände ist bereits in Vorbereitung. Rauens beide Söhne sind schon in wichtigen Positionen tätig.

Die Corona-Krise steckte das Unternehmen bisher gut weg. Im Bereich der Bäckerei konnte mit Einschränkungen weitergearbeitet werden, erzählte der Inhaber. Die von der Firma Rauen betriebenen Cafés mussten allerdings für eine längere Zeit geschlossen bleiben. Zwischenzeitlich dürfen auch hier wieder Gäste bedient werden. Jedoch machen die Corona-Verordnungen des Landes mit einer Begrenzung der maximal möglichen Anzahl von Gästen „einen wirtschaftlichen Betrieb kaum möglich“, monierte der Bäckermeister – und das bei nahezu gleichbleibenden Kosten.

Dennoch blickt Hans-Peter Rauen, von vielen einfach nur „HP“ genannt, optimistisch und mit viel Engagement nach vorne. Im Rahmen seiner Zusatzausbildung zum Brotsommelier erlangte er neue Kenntnisse, die mittlerweile auch im Betrieb umgesetzt werden. Dazu gehört unter anderem, dass den Backwaren nach der Fertigung noch eine längere Zeit zum Ruhen und Kühlen gegeben wird.

Zu schaffen macht seinem Betrieb allerdings die Absenkung der Umsatzsteuer seit dem 1. Juli. In allen Verkaufsstellen müssten sämtliche Preisschilder und Aushänge überarbeitet werden, kritisierte der Chef gegenüber dem Finanzdezernenten. Auch in der Buchhaltung ist ein hoher Mehraufwand zu betreiben.

Hans-Peter Rauen hatte eine Idee, damit einerseits die Reduzierung der Umsatzsteuer nicht beim Betrieb verbleibt und andererseits nicht der unverhältnismäßige Umsetzungs-Aufwand überall betrieben werden muss. Auf Basis seiner Verkaufszahlen rechnete er die Steuerersparnisse bei gleichbleibenden Preisen hoch.

Die hierbei errechnete Summe will er nun Woche für Woche als Spende in der Region tätigen Institutionen und Vereinen zukommen lassen. „Eine wunderbare Idee, die hoffentlich die Akzeptanz der Kunden finden wird“, befand Karsten Krug. Somit profitieren viele ehrenamtlich in der Region tätige Bürger mit von den Einkäufen bei der Bäckerei Rauen.