BERGSTRAßE. Spätestens seit der Informationsveranstaltung in Darmstadt im vergangenen September hat die Diskussion um die Streckenführung der Bahnneubaustrecke wieder Fahrt aufgenommen. Dies nahm die SPD-Kreistagsfraktion Bergstraße zum Anlass mit dem Zusammenschluss IG BRN 21 im Rahmen eines Fachgespräches am vergangenen Montag im Heppenheimer Stadtgraben zu diskutieren. Die IG BRN 21 ist der Zusammenschluss der lokalen Bürgerinitiativen BILA, BISS Hockenheim, der BI Weinheim und der GESBIM Mannheim.
Konrad Sommer aus Hockenheim, Karl-Heinz Barchfeld sowie Ulrich Guldner aus Lampertheim waren die Gäste der sozialdemokratischen Kreistagsabgeordneten. Sie machten im Rahmen ihres rund zweistündigen Vortrages nochmals auf die Problematik aufmerksam: Der Engpass auf der Schiene in unserer Region ist unübersehbar. Dass dort eine Neubaumaßnahme notwendig ist, stellen wir nicht in Abrede, so Konrad Sommer. Entscheidend sei jedoch für die IG BRN 21, dass dabei die Menschen in der Region und vor allem an den Bestandsstrecken nicht die Leidtragenden sind. Daher werde insbesondere dafür geworben, den Güterverkehr, dessen Zunahme innerhalb der nächsten Jahre prognostiziert wird, auch auf die Neubaustrecke zu bringen und an den Bestandsstrecken den Lärmschutz zu verbessern. Dazu sind die Bündelung der Strecke entlang der A 6/67 und damit der Kampf gegen die Variante C sowie für einen bergmännischen Tunnel im Kreis ebenso auf der Agenda. Knotenpunkt für den ICE soll jedoch Mannheim bleiben.
Dabei war die Arbeit der IG BRN 21 durchaus erfolgreich: Zuletzt hatten 16 Bürgermeister und zwei Landräte eine Erklärung zur Unterstützung dieser Ziele unterzeichnet.
Die SPD-Kreistagsfraktion unterstrich nochmals, dass sie die Positionen der Bürgerinitiativen vollumfänglich unterstützt. So sei im SPD-Kreistagswahlprogramm sowohl die Forderung nach der Bündelungsvariante entlang der Autobahn als auch der bergmännische Tunnel bei Lorsch und Einhause enthalten gewesen: Zu diesem Einsatz stehen wir auch weiterhin, so die SPD. Auch der Kreistag spiele bei der Begleitung der anstehenden Maßnahmen eine wichtige Rolle und habe auch deshalb zuletzt die Forderung nach einem Projektbeirat einstimmig unterstützt. Für die überparteiliche und intensive Arbeit im Interesse aller Bürger des Kreises dankte SPD-Fraktionsvorsitzender Josef Fiedler den Ehrenamtlichen der Bürgerinitiative herzlich.