Kummer-kümmert-sich-Tour: Der Landratskandidat beim Heppenheimer
Steinbruchunternehmen Röhrig Granit GmbH
HEPPENHEIM. Der Heppenheimer Stadtteil Sonderbach liegt idyllisch im
Talkessel. Gleich nebenan der Steinbruch. Landratskandidat Gerald Kummer
(SPD) macht auf seiner Kümmert-Sich-Tour am Steinbruch des Unternehmens
Röhrig Halt – und kommt aus dem Staunen nicht heraus.
Die Familie Röhrig sitzt komplett am Tisch. Da sind Seniorchef Gerhard, an
seiner Seite Sohn Marco Röhrig, Tochter Jovita Röhrig-Angermann, Teil der
Geschäftsleitung, Gerhard Röhrigs Frau Inge Außerdem stellen sich der
kaufmännische Leiter Horst Gottmann, Urgestein in der Firma, und der
technische Leiter Stefan Koob, Birgitt Bauer von der
Unternehmenskommunikation, ja sogar Enkelin Chiara vor, als die
SPD-Delegation um die Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende der Bergsträßer
SPD, Christine Lambrecht, mit dem Landratskandidaten und
Landtagsabgeordneten Gerald Kummer zum Informationsbesuch anklopft. Im Haus
Röhrig bekannt und geschätzt sind auch Kummers Landtagskollege Norbert
Schmitt und der frühere Heppenheimer Bürgermeister Gerhard Herbert..
Nach Sonderbach sei er gekommen, um zu erfahren, wo das Unternehmen der
Schuh drücke, sagt Gerald Kummer. Die Innovativkraft der Region sei
beeindruckend. Er treffe selbst im hinteren Odenwald auf Unternehmer, die
sich und ihre Mitarbeiter begeistern können. Kummer spielt an auf Firmen
wie den Windkraft-Experten ESM in Rimbach, auf Santox, das
Bio-Technik-Unternehmen Brain in Zwingenberg oder Jöst Abrasives in
Wald-Michelbach. Was sie von einem Landrat erwarten? Dass sie von der
Bürokratie nicht ausgebremst werden, ist die Antwort und schon ist man
mittendrin im Thema.
Denn die Röhrigs erzählen, welche Hürden sie nehmen mussten, um mit ihren
zahlreichen Lastwagen am Tag nicht mehr durch Sonderbach zu brummen,
sondern zur Entlastung auf eigene Kosten eine Werkstraße zu bauen. Man
habe 15 Jahre lang um die Straße gekämpft, die in mehreren Kurven hinauf zur
Landesstraße 3120 führt. Man habe ihnen allen Ernstes vorgeschlagen, das
Gestein mit einer Drahtseilbahn hinauf auf den Teufelsstall zu bringen und
dort auf Lkw zu verladen. Der frühere Heppenheimer Bürgermeister Wilhelm
Metzendorf (1954 bis 72) habe sogar ein Viadukt bauen wollen, erzählt
Gerhard Röhrig.
Sohn Marco fügt das Hickhack mit dem Vereinsheim gleich an. 2006 kaufte
Röhrig ein leer stehendes Haus, um es kostenlos für Vereine zur Verfügung zu
stellen. Es habe ein schier endloses Gerangel der Behörden um die Zufahrt
gegeben. Keiner wollte Verantwortung übernehmen, macht der Senior ein
Kernproblem aus. Stattdessen wurden dem Granit-Unternehmen Steine in den Weg
gelegt. Wir erwarten uns von der Politik, somit von einem Landrat, dass
man uns konstruktiv zur Seite steht und hilft, wenn es klemmt.
Er wisse um die vielen bürokratischen Hürden, sagt Kummer, der 17 Jahre lang
in Riedstadt Bürgermeister und drei Jahre lang Vertreter des Landrats in
Groß-Gerau war. Er kennt das Problem, mal Fünfe gerade sein zu lassen,
aus Erfahrung: Vernünftige Entscheidungen werden immer schwieriger. Er
selbst bezeichnet sich als entscheidungsfreudig, gehe nicht immer den
leichten Weg. Oft bekommt man gesagt, was nicht geht. Ich aber brauche
Lösungsvorschläge, stellt sich der Landratskandidat als geradliniger
Macher mit Rückgrat vor. Er sei beeindruckt vom Engagement des erfolgreichen
Unternehmens, das sich bei mehr als 20 Vereinen der Stadt aktiv einbringt
und nicht Nein sagt, wenn es helfen kann.
Im Video überzeugt sich Kummer von Engagement des Steinbruchunternehmens für
den Naturschutz, denn an vielen Stellen werden Biotope für Tiere wie die
selten gewordene Gelbbauchunke geschaffen. Natürlich besticht auch die
Produktvielfalt. Denn wer weiß schon, dass sich aus Granit nicht nur
Grabsteine, Pflaster und Gartensteine, sondern auch Fußbodenbeläge machen,
ja sogar Tapeten beschichten lassen? Qualität stehe an oberster Stelle nicht
nur bei den Produkten, sondern auch im nachhaltigen Umgang mit Umwelt und
Umfeld. Die EMAS-Zertifizierung ist nur ein Beleg dafür. Wären alle
Unternehmen so aufgestellt, hätten wir weniger Probleme, sagte Gerald
Kummer, der sich für das angeregte Gespräch in familiärer Atmosphäre und die
Gastfreundschaft bedankte.