Verständnis bei Arbeitgebern wecken

HÜTTENFELD. Elf Jahre als aktiver Feuerwehrmann haben Spuren hinterlassen. „Ich war als Maschinist bei den Feuerwehren Crumstadt und Wolfskehlen tätig. Insofern ist mir das Feuerwehrwesen nicht fremd“, erklärte der SPD-Landratskandidat am vergangenen Montag beim Zusammentreffen mit dem Vorstand des Kreisfeuerwehrverbands im Lampertheimer Stadtteil Hüttenfeld.

Die Floriansjünger hatten den Kandidaten im Rahmen von dessen „Kummer-kümmert-sich-Tour“ durch den Kreis zu einem Meinungsaustausch eingeladen. Gemeinsam mit den Landtagabgeordneten Norbert Schmitt und Karin Hartmann, dem SPD-Kreistagsfraktionsvorsitzendem Josef Fiedler und SPD-Pressesprecher Marius Schmidt erörterte Kummer aktuelle Herausforderungen der Feuerwehrarbeit im Kreis. Kreisbrandinspektor Wolfgang Müller hatte in einer rund einstündigen Präsentation die aktuellen Daten und Fakten zur Brandschutzarbeit im Kreis zusammengetragen: In den 22 Städten und Gemeinden an der Bergstraße sind aktuell 94 Feuerwehren mit insgesamt 20.500 fördernden und aktiven Mitgliedern vorhanden: „Zusammenschlüsse, gerade bei Ortsteilfeuerwehrenn, mehren sich allerdings“, so Müller. Während in den Kinderfeuerwehren die Tendenz nach oben zeigt, sinkt die Zahl der Aktiven in den Jugendfeuerwehren und den Einsatzabteilungen. „Die Zahl der Übernahmen ging um über die Hälfte zurück“, erläuterte Müller. Auch die Arbeit im Feuerwehrverband wird schwieriger: Ein neuer Kreisbrandinspektor muss gefunden werden, wenn Müller sein Amt 2016 aufgibt. „Vorstandskandidaten sind aktuell rar“, so der Bibliser.

Kummer kennt die wesentlichen Schwierigkeiten für die Feuerwehren: „Es geht um die Frage, wie man Nachwuchs für das Ehrenamt begeistert. Und es geht darum, wie wir Verständnis bei den Arbeitgebern für diese wichtiger ehrenamtliche Aufgabe wecken. Denn die Tagesalarmierung unserer Feuerwehr muss gewährleistet werden. Zum Beispiel in dem die Kommunen vermehrt Feuerwehrmänner bei sich anstellen“, resümierte Kummer.

Als echtes Pfund erweist sich im Kreis die Brandschutzerziehung, die Ernst Männl leitet. Doch Männl warnt: „Ehrenamtlich ist die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen bei alleine 72 Schulen im Kreisgebiet kaum mehr zu leisten.“ Auch Kummer unterstützt diese Idee. „Es kann nicht sein, dass die öffentliche Hand die Ausstattung zur Verfügung stellt und ansonsten alles auf das Ehrenamt abwälzt. Hier geht es um eine Kultur der Wertschätzung dieser wichtigen Arbeit anstatt der Gefahr einer Überforderung“ Doch genau hier droht für die Feuerwehr Gefahr: „Straßenmeistereien werden geschlossen, die Polizei ist personell ausgedünnt-immer mehr Aufgaben kommen auf uns zu. Hier möchten wir nicht alleine gelassen werden“, so die einhellige Meinung der Brandschützer. Gerald Kummer machte deutlich, dass er keine Versprechungen machen kann, jedoch „mit den Leuten reden und sich um ihre Probleme kümmern“ werde statt über sie zu urteilen.