BERGSTRASSE (red). Die voraussichtlich im Frühjahr 2015 anstehende Landratswahl im Kreis Bergstraße war das vorherrschende Thema bei der turnusgemäßen Vorstandssitzung der SPD Bergstraße am vergangenen Samstag in Bensheim. Die Sozialdemokraten sehen im Kandidaturverzicht von Landrat Matthias Wilkes ein weiteres Indiz dafür, dass die Bergsträßer CDU offensichtlich nicht mehr in der Lage ist, verlässlich und zum Wohle der Bevölkerung zu regieren. Gezeichnet von Grabenkämpfen und persönlichen Gefechten zeigt Wilkes der CDU und ihren Mitgliedern die lange Nase und tritt nicht mehr an. Offensichtlich wollte er sich die öffentliche Demontage seiner eigenen Person nicht mehr bieten lassen und düpiert damit auch den CDU-Vorsitzenden Dr. Meister. Mit Geschlossenheit und Stil habe diese offene Feldschlacht bei den Christdemokraten nichts mehr zu tun. Denn es bleibe ein sehr fader Beigeschmack, wenn der Amtsinhaber direkt in Folge einer Nominierung durch Mitglieder und Vorstand seiner Partei seinen Rückzug ankündigt: Offensichtlich war Wilkes die Heckenschützen aus der eigenen Partei Leid und hat der CDU nun eine unerwartete Stunde null beschert, resümiert die SPD Bergstraße.
Für die eigenen Planungen bedeute dies, dass die Partei nun bessere Chancen denn je habe, den nächsten Landrat zu stellen, wie Vorstandsvorsitzende Christine Lambrecht feststellt.
Derweil geben die Genossen erstmals Einblick in den bereits eingeschlagenen Weg zu einer möglichen eigenen Landratskandidatur: Die Partei hat die Ortsvereine bereits vor geraumer Zeit um Vorschläge aus der Mitte der Mitgliedschaft gebeten. Dieser Vorschläge wurden von vorher benannten Vertrauenspersonen ausgewertet. Damit steht der Findungsprozess wie geplant nun vor dem Abschluss. Im nächsten Schritt wurde ein Zeitplan für das weitere Vorgehen erarbeitet. Anfang Oktober wird es im Rahmen eines Unterbezirksparteitages im Dialog mit den Delegierten aus dem gesamten Kreisgebiet zur Bekanntgabe einer Entscheidung über eine Kandidatin oder einen Kandidaten kommen, den wir der Bergsträßer Bevölkerung zur Wahl vorschlagen wollen und der mit Herz, Leidenschaft und Augenmaß für soziale Gerechtigkeit in unserem Kreis kämpfen soll, erläutert SPD-Pressesprecher Marius Schmidt. Die Partei ist außerordentlich geschlossen und bereit für einen engagierten Wahlkampf, schließen die Sozialdemokraten.