Bergsträßer AsF wieder aktiv

BENSHEIM (red). Neu formiert geht die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF) im Kreis Bergstraße mit der neu gewählten Vorsitzenden Dr. Regina Nethe- Jaenchen aus ihrer Jahreshauptversammlung hervor. Die SPD-Frauen wählten bei ihrer Sitzung in Bensheim einen neuen Vorstand, der zur „Revitalisierung von frauenpolitischen Zielsetzungen“ beitragen soll, wie die SPD-Landtagskandidatin Karin Hartmann in ihrem Grußwort betonte.
Hartmann hatte wie die ebenfalls anwesende Bundestagsabgeordnete Christine Lambrecht klar gemacht, wie notwendig die Arbeit einer aktiven Frauenvertretung für die SPD ist: „Das Motto der ersten Bundeskonferenz der AsF ist auch 40 Jahre später für uns Verpflichtung und Ansporn: Benachteiligungen überwinden, tatsächliche Gleichstellung von Frauen und Männern in allen Bereichen verwirklichen, partnerschaftliches Miteinander ebenso wie gleiche Teilhabechancen ermöglichen – dieser Zielsetzung sind wir zwar ein großes Stück näher gekommen, trotzdem gibt es hier noch viel zu tun“, fasste sie die grundsätzliche Bedeutung der Gleichstellungsarbeit zusammen. Außerdem solle Frauenpolitik wieder als eigenständige Thematik und nicht nur als Anhängsel der Familienpolitik sichtbar werden. „Wenn wir wollen, dass Frauen eine tatsächliche Wahlmöglichkeit in Bezug auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf bekommen, muss an Stelle des von CDU/CSU und FDP geplanten Betreuungsgeldes mehr Geld in qualifizierte Bildungs- und Betreuungsangebote investiert werden.“, betonte Karin Hartmann
Christine Lambrecht erntete allgemeine Zustimmung, als sie aktuelle bundespolitische Themen aus Sicht von Frauen beleuchtete: „Eine verstärkte Investition in Bildung und Betreuung für Kinder ist notwendig, um Frauen gleiche Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Ebenso stehen wir mit unserem Grundsatz gleicher Lohn für gleiche Arbeit für Frauen und Männer und dem Mindestlohn auch für Frauen ein, deren Erwerbsbiografie oftmals eine Armutsgefährdung im Alter nicht wirkungsvoll ausschließen kann. Dass Frauen aktuell immer noch 22% weniger verdienen als Männer ist gesellschaftspolitisch skandalös.“ Auch für diesen Kampf werde eine aktive AsF dringend gebraucht.
Die Wahlen unter der Leitung von Martina Hardt-Holler gingen der Stimmung der Versammlung entsprechend schnell und einmütig über die Bühne: Den Vorstandsvorsitz übernimmt die Zwingenberger Stadtverordnete Dr. Regine-Nethe Jaenchen. Als ihre Stellvertreterin fungiert die Lorscherin Alexandra Schmitt. Die beiden Frauen werden im geschäftsführenden Vorstand von Schriftführerin Brigitte Sander und Rechnerin Angela Velten (beide ebenfalls Lorsch) unterstützt. Ebenso finden sich sieben Beisitzerinnen aus dem gesamten Kreisgebiet als Beisitzerinnen im erweiterten Vorstand wieder.
Dass die neu gewählte AsF wieder aktiv in das politische Geschehen eingreifen will, zeigt sich in der aktuellen Veranstaltungsplanung: Am 20. Juli wird die Bundes- AsF- Vorsitzende Elke Ferner zu zwei Veranstaltungen in den Kreis Bergstraße kommen.