
Landesregierung muss dem Elternwillen Rechnung tragen und auch Fünft- und Sechstklässlern die Rückkehr zu G9 ermöglichen
Die gestrige Ablehnung einer Petition zur Rückkehrmöglichkeit der 5. und 6. Klassen zu G9 durch die Regierungsfraktionen in Hessen bezeichnete die SPD-Landtagskandidatin Karin Hartmann und der SPD-Landtagsabgeordnete Norbert Schmitt als Ausdruck größter Ignoranz gegenüber den Wünschen und Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürgern bezeichnet. CDU und FDP übergehen den Willen vor Ort, den wir im Kreistag mit breiter Mehrheit unterstützt haben, nur um ihre ideologisch gefärbte Schulpolitik weiter durchzuboxen. Dies zeigt, dass sie es mit der angekündigten Rückkehrmöglichkeit zu G9 auch nicht so ernst meinen. Die Online-Petition ist ein eindrucksvolles Votum gegen die aktuelle Schulpolitik der schwarz-gelben Landesregierung, sagte Norbert Schmitt.
Karin Hartmann und Norbert Schmitt unterstützen die Forderungen der Eltern, auch den derzeitigen fünften und sechsten Klassen die Rückkehr zu G9 zu ermöglichen. Insbesondere die ablehnende Haltung von Kultusministerin Nicola Beer gegenüber den Eltern des Überwaldgymnasiums ist für die beiden SPD- Politiker nicht nachvollziehbar. Nachdem die CDU/FDP- Regierung vollmundig verkündet hat, interessierten Schulen auch für die aktuell 5. und 6. Klassen die Rückkehr zum Gymnasium mit 9 Schuljahren (G9) zum Beginn des Schuljahres ab August 2013 zu ermöglichen, müssten nun Taten folgen. Jedoch die Kultusministerin weigert sich jetzt, dem eindeutigen Elternwillen Rechnung zu tragen kritisiert Hartmann die Haltung der Landesregierung. Es reicht nicht aus, mit heißer Nadel im Hessischen Schulgesetz Gymnasien die Rückkehr zu G9 in Aussicht zu stellen und dann die Umsetzung zu verweigern, obwohl sich 100 Prozent der Eltern per Unterschrift für die Rückkehr ausgesprochen haben führt sie weiter aus. Norbert Schmitt vermutet, dass die CDU/FDP geführte Landesregierung die Gesetzesänderung im Wahljahr nur beschlossen hat, um von ihrer völlig verkorksten Schulzeitverkürzung (G8) abzulenken. Beide Politiker fordern von der Landesregierung eine Nachbesserung im Schulgesetz, die dem Anliegen der Wald- Michelbacher Eltern auf die Rückkehr zu G9 Rechnung trägt. Es kann nicht sein, dass ausnahmslos alle Eltern der Fünftklässler ihre Unterschrift für eine Rückkehr zu G9 getätigt haben und jetzt mit einem ablehnenden Serienbrief des Hessischen Ministerpräsidenten abgespeist werden, bringt Karin Hartmann den Unmut auf den Punkt.
Nachdem die SPD in der jüngsten Kreistagsitzung bezüglich der Rückkehr zu G9 eingebracht hatte, verständigten sich erfreulicherweise auch CDU und Grüne einmütig auf einen gemeinsamen Antrag, der von einer großen Mehrheit verabschiedet wurde. Vor dem Hintergrund dieser Einmütigkeit an der Bergstraße müssten CDU und FDP im Hessischen Landtag jetzt endlich ihre ideologische Blockadehaltung aufgeben und die Voraussetzungen schaffen, dass auch Fünft- und Sechstklässler wieder G9 besuchen können. Hätte die Landesregierung den Gymnasien schon bei Einführung der verkürzten Schulzeit die Wahlfreiheit zwischen G8 und G9 gewährt, wäre vielen Schülerinnen und Schülern sowie ihren Familien unnötiger Schulstress und unnötige Niederlagen erspart geblieben, argumentieren Hartmann und Schmitt.
Beide Politiker verweisen auf die Expertenanhörung zum Schulgesetz. Danach sei die Rückkehr zu G9 für die jetzige Klasse 5 völlig unproblematisch und selbst in den Klassen 6 ließe sich die Umstellung trotz der Einführung der zweiten Fremdsprache problemlos realisieren.
Hartmann und Schmitt stellen in Aussicht, dass bei einem Wahlsieg der SPD in Hessen die Gymnasien flächendeckend zu G9 zurückkehren. Leistungsstarken Schülerinnen und Schülern die das wünschen soll am Schulanfang mit einer Schuleingangsstufe und mit einer modularisierten Oberstufe die Möglichkeit gegeben, das Abitur schneller zu erreichen, ohne sie in der Phase der Pubertät mit einem Turboabitur zu belasten, versichern Hartmann und Schmitt.